Vereinsgeschichte

 

1972 begannen einige Ehepaare in Hammah mit dem Tennisspielen. Damals gab es schon eine Tennisabteilung, nur lag diese ziemlich danieder. Der damalige Spartenleiter Bernd Pauluschke schrieb in der Festschrift zum 50- jährigen Bestehen des MTV Hammah im Jahre 1972 folgendes:


Als im Herbst 1969 unsere Turn- und Spielhalle fertig wurde, bildete sich auf Initiative von Frau Anke Habeck eine Gruppe, die den Wunsch äußerte, an einem Abend in der Woche in der Halle Tennis zu spielen.« Hier fällt die Jahreszahl 1969 und der Name Anke Habeck, die somit als erste die Idee hatte, in Hammah mit dem Tennissport zu beginnen.


Bernd Pauluschke berichtete dann in der Festzeitschrift kurz über den daniederliegenden Tennissport in Hammah, schrieb dann aber zum Schluss optimistisch: »Neuerdings ist jedoch wieder etwas Bewegung in die Abteilung gekommen«.


Diese Bewegung wurde verursacht von einigen neuen Mitgliedern des Vereins, die überwiegend aus dem »Vorort« von Hammah kamen - aus Stade. Dieser Kreis hielt den Tennisbetrieb aufrecht, da die alte Gruppe nicht mehr in Erscheinung trat. Pauluschke legte kurz darauf das Amt des Abteilungsleiters nieder, das der Unterzeichner dann übernahm.


1973 richteten wir auf dem Schulhof zwei Asphalt-Tennisfelder ein, auf denen wir bis 1976 gespielt haben. Im Januar 1975 organisierten wir unser erstes Hallenturnier« in der Turn- und Spielhalle in Hammah gegen eine Mannschaft aus Wiepenkathen, das wir prompt 5:4 gewannen. Die Spielbedingungen auf den provisorischen Hallen-Feldern waren aber trotz allem ausgesprochen schlecht. Wir hätten Tennis nie richtig wettkampfmäßig spielen können. Wir kamen zwar spielerisch weiter, aber gerade das führte zur Unzufriedenheit. Die ersten begannen in andere Vereine abzuwandern. Kurz: es bestand die Gefahr, dass die Tennisabteilung - wie schon ein paar Jahre zuvor - wieder langsam eingeschlafen wäre. Es gab nur eine Alternative: Den Bau richtiger Aschenplätze.


Nachdem wir ein tragbares Konzept entworfen hatten, gab der Vereinsvorstand hierfür grünes Licht. Es war allerdings klar, dass für die Tennisabteilung eine besondere Organisationsform gefunden werden musste, da der bisher von den Mitgliedern gezahlte Vereinsbeitrag nicht ausgereicht hätte, um eine neue Tennisanlage finanziell zu tragen. Es wurde eine sogenannte Geschäftsordnung erlassen, in der alle notwendigen Regelungen enthalten sind. Wir haben besondere Beiträge, eine eigene Haushalts- und Kassenführung und einen eigenen Abteilungsvorstand.


Im Januar 1976 war dann die Gründungsversammlung für die neue Tennisabteilung. Spontan traten etwa 40 Mitglieder der neuen Regelung bei. Wir haben die geplante Anlage dann in zwei Bauabschnitte aufgeteilt und konnten im April 1976 mit dem Bau der Plätze beginnen. Die Gemeindeväter zeigten sich aufgeschlossen, stellten uns das Gelände kostenlos zur Verfügung und griffen uns auch mit einem beachtlichen Zuschuss unter die Arme.
Nach einer Bauzeit von 2 1/2 Monaten waren die Plätze fertig gestellt. Wir hatten nur zwei Firmen beschäftigt, das übrige war Eigenleistung. Dadurch konnten wir die Gesamtkosten außerordentlich niedrig halten. Das war auch notwendig, um die Voraussetzungen für die Fertigstellung der Gesamtanlage mit dem Tennishaus zu schaffen. Inzwischen war unsere Mitgliederzahl auf über 80 gestiegen. Es war eine Freude, auf den neuen Plätzen zu spielen. Die sportliche Entwicklung mit zahlreichen Freundschafts- und Punktspielwettkämpfen setzte ein. Als Umkleide- und Aufenthaltsraum diente übergangsweise eine kleine Bauhütte.
Mit großem Optimismus gingen wir Ende 1977 an den Bau des Tennishauses und der weiteren Anlagen. Schwierigkeiten vielfältiger Art - wie eben bei jedem Hausbau - gab es auch hier. Aber wir wurden von vielen Seiten unterstützt. So wuchs dann das Haus - wiederum mit großer Hilfeleistung durch unsere Mitglieder - zunächst schnell, dann etwas langsamer, aber immerhin konnten wir am 10. September 1978 die Einweihung der Gesamtanlage feiern. Auch wenn es an diesem Sonntag Bindfäden zu regnen schien und geplante sportliche Einlagen buchstäblich ins Wasser fielen, herrschte bei den Gästen und Vereinsmitgliedern frohe Stimmung. Die Tennisabteilung erhielt Anerkennung von allen Seiten. Neben der Hilfe von Freunden und Förderern waren allein von den Mitgliedern über 1.000 Arbeitsstunden geleistet worden.


Auch der MTV-Gesamtvorstand - an der Spitze der damalige Vorsitzende Hans Borchers - hat mit seiner Aufgeschlossenheit für die Probleme während der Bauphase der Abteilung sehr geholfen. Hans Borchers hat in zahlreichen Arbeitsstunden nicht nur selbst mit Hand angelegt, sondern uns auch bei der Planung und Organisation unterstützt.

 
Borchers
SeinerzeitigerAbteilungsleiter Bernhard Köster, links, mit dem damaligen Vorsitzenden des MTV Hammah, Hans Borchers
 

Bürgermeister Johann Breuer versicherte in seiner Rede anlässlich der Einweihung, dass man nach anfänglicher Skepsis heute sehr stolz auf die geschaffene Anlage sei. Lobende Worte fanden auch der Vorsitzende des Tennisbezirks Stade und Vertreter der benachbarten Vereine. 1978 hatte die Tennisabteilung schon über 100 Mitglieder und die punktspielenden Mannschaften erreichten gute Mittelplätze in ihren Wettkampfgruppen. 1986 feierten wir auf unserer Anlage unser 10- jähriges Jubiläum. Es war eine gelungene Veranstaltung mit zahlreichen Gästen und mit vielen lustigen und sportlichen Einlagen.

 
Jubilaeum
Tennisspiel in historischen Kostümen zum 10-jährigen Jubiläum
 

Das Jubiläum gab Anlass bereits auf eine beachtliche tennissportliche Entwicklung in Hammah zurückzublicken:


Nachdem anfangs im Sommer bei den Damen und Herren mit nur jeweils einer Mannschaft in der Kreis- klasse bzw. Kreisliga gespielt wurde, stieg die Zahl der punktspielenden Mannschaften sehr schnell, wobei zusätzlich in der Halle außerordentlich gute Erfolge erzielt wurden. Die erste Herrenmannschaft stieg schon 1981 in die Bezirksklasse auf und war hier lange Zeit immer auf den vorderen Plätzen zu finden. Sie wurde 1981 vom MTV Hammah zur Mannschaft des Jahres gewählt. Unsere Damen hatten schon früh Nachwuchssorgen, so dass hier eine mit den Herrenmannschaften vergleichbare Entwicklung nicht stattfand. Mit dem Auf und Ab zwischen Kreisklasse und Kreisliga war aber immer für Spannung gesorgt.


Das Training für neue Mitglieder wurde organisiert, mit der Folge, dass viele Jugendliche ihr Interesse am Tennissport entdeckten. Seit 1990 setzt die Tennisabteilung einen bezahlten Lizenztrainer für die Jugendarbeit ein und wendet hierfür erhebliche finanzielle Mittel, die schon 25% des Gesamtetats ausmachten, auf.


1984 wurde eine Spielgemeinschaft der Junioren mit Himmelpforten ins Leben gerufen, die in den Jahren da- nach sehr erfolgreich war. Eine große Überraschung war, dass schon 1981 Ralf Albrecht Kreismeister der Junioren wurde. Neben den Erfolgen bei den Punktspielen hatte Hammah schon sehr früh bemerkenswerte Ergebnisse bei den Kreismeisterschaften und den Kreispokalspielen zu verzeichnen. So errang Gisela Laurus zweimal (1982 und 1983) und John Albers einmal (1982) den Kreispokal. Die Leistung von Gisela Laurus wurde vom MTV Hammah anerkannt durch die Wahl zur Sportlerin des Jahres 1982.


Viele sportliche Veranstaltungen auf unserer Anlage, wie z.B. die Jugendkreismeisterschaften 1983, das Einladungsturnier (erstmals Pfingsten 1984) und die Kreismeisterschaften der Jungsenioren 1986 runden das Bild der sportlichen Aufwärtsentwicklung ab.

 
Turnier
 

Aber auch die Geselligkeit kam nicht zu kurz. Wer erinnert sich nicht noch an das sehr gelungene und gut besuchte Tanzvergnügen 1985 im Vereinslokal bei Bernd Richter? Neben den sportlich orientierten Mitgliedern gibt es seit ca. 10 Jahren eine rein freizeitorientierte Gruppe, die sich regelmäßig an jedem Montag trifft und Tennis spielt nach dem Motto »Just for fun«, zum Saisonschluss jedoch einen »Bestpokal« ausspielt.


Obwohl die Mitgliederzahl mit ca. 180 in einem gewissen Auf und Ab bis heute etwa konstant blieb, stiegen die wettkampfspielenden Mannschaften - insbesondere bei den Herren - auf ein immer höheres Niveau.


Hervorzuheben ist hier insbesondere die 1. Mannschaft der Jungsenioren. 1985 ins Leben gerufen, spielte sie schon bald danach ein große Rolle auf Bezirksebene. Dies im Winter in der Halle noch mehr als im Sommer. Bereits 1988 erfolgte in der Halle der Aufstieg in die Verbandsklasse. Dann ging es weiter über die Verbandsliga 1993 in die Landesliga - als erste Mannschaft aus dem Kreis Stade überhaupt. Doch auch diese für Hammah hohe Spielklasse war nicht die letzte Station. 1996 konnte in der Halle als zunächst krönender Abschluss der Aufstieg in die Oberliga gefeiert werden.

 
Jungsenioren
1. Mannschaft der Jungsenioren von links: Ulrich Meyer, Rainer Stoppkotte, Klaus Schumacher und Jürgen Breuer
 

Ähnlich erfolgreich waren die Senioren, die 1996 nur ganz knapp durch eine Niederlage gegen Cuxhaven den Aufstieg in die Landesliga verpassten. Das Fundament für diese viele Jahre bestehende Leistungshöhe bildeten spielstarke Spieler wie:
Ralf Albrecht, Jürgen Breuer, Hans- Wilhelm von Borstel, Helmut Brüggemann, Peter Fitschen, Klaus-Dieter Holst, Helmut Krusemark, Klaus Laurus, ]an Leineweber, Johannes Schmeelk, Wolfgang Sylvester.


Die Erfolge dieser »gestandenen« Spieler haben Vorbildfunktion für unseren Nachwuchs, der natürlich aber dieses hohe Niveau noch nicht erreicht.


Johannes Schmeelk (1988) und Jürgen Breuer (1996) wurden insbesondere wegen ihrer großen Erfolge bei Kreis- und Bezirksmeisterschaften vom MTV Hammah zu Sportlern des Jahres gewählt. Die immer noch bestehenden Nachwuchssorgen unserer Damenmannschaften haben eine über die Kreisebene hinausgehende sportliche Aufwärtsentwicklung nicht zugelassen. in den Jahren 1986 bis 1988 trat Berit Fitschen als leistungsstarke Spielerin hervor. Sie wurde 1986 Kreismeisterin und 1987 Kreis- Vizemeisterin der Juniorinnen. Ihre Erfolge erkannte der MTV Hammah rnit der Wahl zur Sportlerin des Jahres 1987 in besonderer Weise an.
Nicht unerwähnt bleiben sollte in diesem Zusammenhang ein Mann, der mit der Tennisabteilung eng verbunden ist: Herbert Bowe. Er hat von Anfang an unsere Platzanlage betreut. Für seine gute Arbeit, vor allem aber dafür, daß er unsere Probleme immer zu seinen eigenen gemacht hat, gebührt ihm Dank. Für die gute Entwicklung der Tennisabteilung und damit für ihren beachtlichen Stellenwert im Verein, war neben der sportlichen Leistung immer entscheidend, dass sich Mitglieder fanden, die mit großem Einsatz und Können aber auch mit viel Aufwand ihrer Freizeit am Aufbau und Bestehen der Abteilung mitgearbeitet haben.


Mit der Hoffnung, dass dies so bleiben möge, sieht die Tennisabteilung optimistisch in die Zukunft.